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  • AutorenbildPatricia Alge

Vorsicht Spannung – Pageturner oder Schlaftablette

Aktualisiert: 5. Jan.

Wie du echt packende Krimis und Thriller schreibst


Wer kennt sie nicht, die atemlose Spannung, die uns eine Gänsehaut über den Rücken jagt. Die bange Ruhe am höchsten Punkt einer Achterbahn, bevor wir Kopfüber in die Tiefe rauschen, oder die eisigen Finger der Angst, die uns im Nacken packen, wenn wir nachts, während eines Horrorfilms in den Keller müssen, weil wir von dort seltsame Geräusche gehört haben. (Okay, bei letzterem schicke ich gern meinen Mann vor 😉 aber du weißt, was ich meine) Spannung, Herzklopfen, Adrenalin pur. Wir lieben es! Gut, nicht jeder in derselben Intensität, aber eine gute Dosis Spannung ist nie verkehrt. Und das nicht nur bei Krimis und Thrillern. Jede Geschichte und jeder Roman lebt von Konflikten und Spannungsbögen. Egal ob Liebesroman, Mystery, Fantasy oder fast jedes andere Genre. Dümpelt eine Story nur so dahin, verliert auch der treuste Leser irgendwann die Lust am Weiterlesen. Also quälen wir unsere Leser:innen nicht unnötig und sorgen wir dafür, dass sie es lieben, Seite um Seite zu verschlingen.



Aber wie machen wir das? Worauf müssen wir achten?

Nehmen wir uns hierfür doch gleich die Königsdisziplin der Spannung vor. Das Schreiben von Krimis und Thrillern. (Die folgenden Anregungen können auch für alle anderen Genres genutzt werden.) Die Faszination für mysteriöse Verbrechen, raffinierten Ermittlungen und atemlosen Verfolgungsjagden ist seit jeher ungebrochen. Uns Autoren steht also die einzigartige Aufgabe zu, unsere Leser;innen in eine Welt voller Spannung, Rätsel und unvorhersehbarer Wendungen zu entführen. In diesem Blogbeitrag werden ich dir erklären, wie du Romane schreibst, die deine Leser;innen von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Also tauche mit mir ein in die Kunst des Spannungsaufbaus ein!


Hier die 7 wichtigsten Tipps, die garantiert für Spannung sorgen


Was braucht es, um Spannung zu erzeugen?

  1. Charaktere, die die Leser fesseln: Um eine packende Geschichte zu schreiben, brauchst du faszinierende Charaktere. Der Protagonist sollte stark genug sein, um die Handlung voranzutreiben und die Leser;innen mit seiner Persönlichkeit zu fesseln. Erschaffe eine facettenreiche Hauptfigur, die Stärken, Schwächen und persönliche Konflikte hat. Integriere auch interessante Nebencharaktere, die die Handlungsbereiche und den Spannungsbogen weiter vorantreiben.

  2. Starker Antagonist (Gegenspieler):Entwickle den Antagonisten mit derselben Hingabe wie den Helden. Kaum ein Bösewicht ist einfach nur abgrundtief böse. Je stärker, intelligenter, durchtriebener, ideenreicher und bösartiger dein Gegenspieler ist, desto interessanter wird auch der Kampf zwischen Gut und Böse.

  3. Die Zeitbombe: Das Spannungselement Zeitdruck ist ebenfalls ein Garant für Spannung. Hierbei muss es sich nicht tatsächlich um eine zu entschärfende Bombe handeln. Es kann auch sein, dass eine Seuche ausgebrochen ist und ein bestimmtes Medikament schnellstmöglich von A nach B transportiert werden muss, was die Gegner zu verhindern versuchen. Oder ein Serienkiller setzt ein Zeit Limit, bei dessen überschreiten er ein weiteres Opfer tötet. Oder eine Frau vor einem nahenden Lavastrom fliehen muss, aber ihr Auto springt nicht an. Egal unter welcher Art von Zeitdruck unser Protagonist steht, Hauptsache das Problem sorgt für ein Gefühl der Dringlichkeit und stellt bei Versagen einen immensen Verlust in Aussicht.

  4. Gefahr im Verzug: Eine drohende Gefahr ist ebenfalls ein Garant für Spannung. Die Erwähnung von vermehrten Haisichtungen beim nahen Riff und das Wissen, dass die Protagonistin von ihrem geldgierigen Ehemann überredet wird, exakt dort zu tauchen, macht jeden Leser hellhörig. Oder die Gedanken eines Psychokillers, der unsere Protagonistin aus seinem Versteck heraus beobachtet und beschließt, sie vorerst noch nicht zu töten. In Beiden Beispielen fiebern die Lesenden auf den Zeitpunkt zu, in der die Gefahr tatsächlich eintrifft und sind gespannt, wie sich die Protagonistin daraus befreien kann.

  5. Ein raffiniertes Rätsel: Jeder Roman lebt von Konflikten. Je geballter und schwerer zu lösen, desto besser. Krimis und Thriller zeichnen sich insbesondere dadurch aus, dass sie clevere Rätsel beinhalten (Fälle, Morde, Komplotte), die vom Protagonisten gelöst werden müssen und Leser;innen bestenfalls dazu bringen, mitzufiebern und mitzurätseln. Stell sicher, dass diese Rätsel logisch und realistisch sind, aber gleichzeitig auch überraschende Elemente enthalten, die die Leser;innen zum Nachdenken anregen. Die schrittweise Auflösung des Rätsels sollte mit jeder Enthüllung neue Fragen aufwerfen und so die Spannung aufrecht halten oder gar steigern.

  6. Tempo und Pacing (ist die Geschwindigkeit, in der die Handlung voran schreitet – und entscheidend dafür, wie sich das Buch «anfühlt»): Der richtige Einsatz von Tempo und Pacing ist entscheidend, um Leser;innen in Atem zu halten. Nutze kurze, schnelle Sätze und Kapitel, um rasante Actionszenen oder nervenaufreibende Verfolgungsjagden darzustellen. Wechsle jedoch auch zu längeren, atmosphärischen Passagen, um Spannung aufzubauen und deinen Leser;innen Momente der Atempause zu gönnen, bevor du sie erneut in die Handlung stürzt.

  7. Unvorhersehbare Wendungen: Ein Krimi oder Thriller lebt von überraschenden Wendungen und unerwarteten Enthüllungen. Spiele mit den Erwartungen deiner Leser;innen, indem du falsche Fährten legst und vermeintlich offensichtliche Lösungen in Frage stellst. Lass deine Charaktere in unvorhersehbare Situationen geraten und enthüllen Geheimnisse, die ihre Motive und Handlungen in einem neuen Licht erscheinen lassen.

  8. Atmosphäre und Setting: Das richtige Setting und eine packende Atmosphäre geben deinen Leser:innen das Gefühl, selbst Teil der Geschichte zu sein. Beschreibe die Umgebung detailliert, um eine authentische Kulisse zu schaffen. Nutze die Macht des Show Don't Tell , um alle Sinne deiner Leser;innen anzusprechen und eine Atmosphäre von Spannung und Beklemmung zu erzeugen.

  9. Cliffhanger: Geschickt platzierte Cliffhanger am Ende von Kapiteln können die Neugier der Leser;innen wecken und sie dazu bringen, unbedingt weiterlesen zu wollen. Ein Cliffhanger ist eine Szene, die auf einen Höhepunkt zusteuert und kurz vor dessen Erreichen abgebrochen wird, um entweder ein neues Kapitel oder einen anderen Strang der Geschichte zu erzählen. Ist letzteres der Fall erfährt der Lesende erst nach einiger Zeit, wie es mit dem ersten Strang weiter geht. Was bedeutet, dass er/sie die ganze Zeit über gespannt wartet, was dort geschieht. Das ist natürlich besonders spannend, wenn es um richtig viel geht. Um Leben oder Tod, Liebe oder Verlust, Existenz oder Vernichtung. Wichtig bei Cliffhangern ist, dass du sie gut platzierst, damit die Spannung gesteigert wird, ohne den Lesefluss zu unterbrechen.

  10. Kapitelstruktur: Eine gut durchdachte Kapitelstruktur mit kürzeren, knackigen Kapiteln kann dazu beitragen, deinen Leser;innen das Gefühl zu geben, dass sie «nur noch ein Kapitel» lesen wollen.


Fazit: Natürlich gibt es noch viele weiter Tipps und Techniken, um spannend zu schreiben, doch die oben genannten sind meines Erachtens nach die Wichtigsten. Außerdem haben sie alle eines gemeinsam. Wohldosiert erzeugen sie Spannung, durch ständige Wiederholungen überstrapaziert, schlagen sie jedoch rasch ins Gegenteil um. Also überleg dir gut, wie du sie einsetzt.




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